Die richtige Ernährung bei Herzschwäche
Herzerkrankungen sind in Deutschland eine häufige Todesursache. Es gibt verschiedene Risikofaktoren, die schleichend zu einer Erkrankung am Herzen führen können. Die richtige Ernährung kann helfen, sowohl Herzerkrankungen vorzubeugen, als auch Ablagerungen an den Herzkranzgefäßen zu reduzieren. Lesen Sie im Folgenden, welche Herzerkrankungen es gibt und wie Sie sich bei einer Herzerkrankung richtig ernähren.Gesa Dannemann
Autorin
Diplom-Oecotrophologin
Verschiedene Herzerkrankungen im Überblick
Erkrankung der Herzklappen
Es kann zu genetisch bedingten oder erworbenen Herzklappenfehlern kommen, die die Funktion des Herzes einschränken. Eine Folge ist eine Verengung (Klappenstenose) oder Undichtigkeit (Klappeninsuffizienz) der jeweiligen Herzklappe. Die Verengung führt dazu, dass sich die Herzklappe nicht mehr vollständig öffnet, das Herz muss umso mehr pumpen, wodurch sich der Herzmuskel verdickt oder die Herzkammer erweitert. Beides kann zu einer Herzschwäche führen, da das Herz in diesem Fall große Kraft aufbringen muss, um die normale Versorgung des Körpers zu gewährleisten. Bei einer Herzinsuffizienz hingegen kann die Herzklappe nicht mehr richtig schließen, wodurch sauerstoffarmes Blut zurück in den Körperkreislauf fließt.
Dauerhaft ist das Herz also nicht mehr in der Lage, die benötigte Menge sauerstoffgesättigtes Blut zu fördern.
Kardiomyopathien (Herzmuskelerkrankung)
Die Myokarditis ist eine Entzündung der Herzmuskulatur, die häufig durch Bakterien, Viren oder Pilze ausgelöst wird.
Die hypertrophische Kardiomyopathie weist eine Verdickung der Herzkammer auf, sodass es zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff kommen kann.
Die dilatative Herzmuskelerkrankung ist die schwerwiegendste Form. Es ist zunächst die linke Herzkammer betroffen, sie ist stark erweitert. Später ist auch die rechte Herzkammer betroffen. Der Herzmuskel ist geschwächt und verdickt, um die mangelnde Leistung zu kompensieren. So kann es zu Gerinnseln kommen, die Embolien auslösen können. Oftmals ist bei einer dilatativen Kardiomyopathie eine Herztransplantation notwendig.
Herzrythmusstörungen
Koronare Herzerkrankung (KHK)
Die Symptome einer koronaren Herzerkrankung werden allzu häufig fehlinterpretiert.
• Bauchschmerzen
• Rückenschmerzen
• Strahlende Schmerzen in der Brust
• Atemnot
• Ziehen in der Herzgegend
Die Angina Pectoris, als auftretender Schmerz im Brustbereich nach körperlicher oder psychischer Belastung, gilt dabei als Leitsymptom einer koronaren Herzerkrankung. Zur Risikogruppe, von einer koronaren Herzerkrankung betroffen zu sein, gehören dabei Raucher, Diabetiker, Menschen mit Übergewicht, Bluthochdruck oder einem auffälligen Cholesterinwert. Ebenso tritt diese Form der Herzerkrankung oft bei älteren Menschen auf oder bei Familienangehörigen von Herzinfarktpatienten.
Volkskrankheit Bluthochdruck
• Nervosität
• Schlafstörungen
• Stimmungsschwankungen
• Konzentrationsschwäche
• Kopfschmerzen
oft mit Stress im Alltag in Verbindung gebracht werden. Erst bei einer Routineuntersuchung fällt dann auf, dass der Blutdruck erhöht ist. Dabei kann hoher Blutdruck zu einer Schädigung des Herzens, der Gefäße, Nieren und anderer wichtiger Organsysteme führen. Die meist gefürchtetste Folge eines dauerhaft erhöhten Blutdrucks ist der Schlaganfall. Sollten Sie also eines oder mehrere dieser Symptome bei Ihnen bemerken, raten wir Ihnen dazu, dies medizinisch abzuklären.
Mit der richtigen Ernährung gegen Herzerkrankungen
Herzgesunde Ernährung hilft nicht nur Risikofaktoren zu reduzieren, sondern beugt auch der Entstehung von Gefäßverengung, Schlaganfall und Herzinfarkt direkt vor. Umgekehrt sollten Herzpatienten darauf achten, was sie essen und trinken, um das Krankheitsbild nicht zu verschlimmern.
Herzerkrankungen vorbeugen
In den 1950er und 1960er Jahren fand die sogenannte Sieben-Länder-Studie statt. Dabei wurde der Zusammenhang zwischen Ernährung und einer Krebs- bzw. Gefäßerkrankung untersucht. Es zeigte sich, dass Anwohner des Mittelmeeres wesentlich seltener an Herzerkrankungen sterben. Die mediterrane Kost basiert vor allem auf Gemüse, Obst, Fisch, Knoblauch und Olivenöl. Eine Studie aus dem Jahr 2013 hat zusätzlich bestätigt, dass die Mittelmeer-Diät das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und kardiovaskuläre Erkrankungen reduziert.
Eine wichtige Rolle spielen dabei antioxidative Substanzen in Obst und Gemüse, die dafür sorgen, dass sich das Cholesterin nicht an den Aderwänden ablagert und diese verstopft. So kann koronaren Herzerkrankungen und Herzinfarkten vorgebeugt werden. Viele Herzerkrankungen, wie die Herzmuskelerkrankung und Erkrankung der Herzkammern, können durch Entzündungen verursacht werden. Dagegen wirken die Omega-3-Fettsäuren. Die Omega-3-Fettsäuren können einen wichtigen Beitrag für die Herzgesundheit und normalen Herzfunktion leisten, d.h. sie können atherosklerotischen Prozessen entgegenwirken. Sie können auch einen positiven Einfluss auf die Blutfettwerte haben. Omega-3-Fettsäuren kommen besonders in fetten Seefischen und hochwertigen Pflanzenölen vor. Letztlich ist eine ausgewogene Ernährung auch ausschlaggebend, um Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck vorzubeugen. Alle drei Faktoren gehen häufig einer Herzerkrankung voraus.
Essen und Trinken bei bestehender Herzerkrankung
Eine gesunde Ernährung wirkt nicht nur als Prophylaxe gegen Herzerkrankungen. Auch bei bestehender koronarer Herzkrankheit kann das, was Sie essen und trinken, den Krankheitsverlauf beeinflussen. Wenn Sie herzkrank sind, sollten Sie auf eine kalorienarme, salzreduzierte, ballaststoffreiche, fett- und cholesterinarme Ernährung achten. Zudem sollten Sie Übergewicht durch die richtige Ernährung und eine ausreichende Bewegung abbauen. Vermeiden Sie Tabak und genießen Sie Alkohol nur in kleinen Mengen. Wichtig ist vor allem eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung:
Eiweiß
Nehmen Sie täglich 1,0 Gramm Eiweiß pro Körpergewicht zu sich. Dieses ist Bestandteil von Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten. Genauso wichtig ist pflanzliches Eiweiß, das vor allem in Hülsenfrüchten, Soja, Nüssen, Samen und Getreide enthalten ist.
Fett
Fett ist der Makronährstoff mit den meisten Kalorien, nämlich 9 kcal/g. Es gibt pflanzliche und tierische Fette, die sich in der Fettsäurezusammensetzung unterscheiden. Pflanzliche Fette haben einen höheren Anteil einfach- und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Diesen wird eine gesundheitsfördernde Wirkung nachgesagt.
Flüssigkeit
Wenn Ihr Arzt nichts anderes empfiehlt, trinken Sie pro Tag 1,5 – 2 Liter Flüssigkeit. Dabei eignen sich Mineralwasser, Früchte- und Kräutertees besonders gut. Kaffee und aktivierender Tee können Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen verstärken und sollten daher gemieden werden. Zuckerhaltige Getränke wiederum können Risikofaktoren, wie Übergewicht und Diabetes, verstärken.
Kohlenhydrate
Bezogen auf die tägliche Nahrungsaufnahme sollten 50-60 % auf kohlenhydrathaltige Lebensmittel entfallen. Achten Sie auf die Art der Kohlenhydrate. Bei einer Herzschwäche oder -erkrankung sollten Sie vor allem komplexe Kohlenhydrate zu sich nehmen, wie sie in Getreide, Kartoffeln, Hülsenfrüchten und Gemüse vorkommen.
Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe
Vollkornprodukte, Reis, Kartoffeln, Gemüse, Salat und Obst sorgen dafür, dass Sie ausreichende Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe zu sich nehmen.
Salz
Nehmen Sie, wenn Sie herzkrank sind, Salz nur sehr reduziert zu sich. Ärzte und die WHO empfehlen, am Tag nicht mehr als 5g Kochsalz zu sich zu nehmen, denn Salz kann den Bluthochdruck erhöhen, was besonders gefährlich ist, wenn bei Ihnen bereits eine Herz-Kreislauf-Erkrankung vorliegt. Eine salzreduzierte Kost eignet sich daher für Menschen mit Herzschwäche.
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